Salz: Wie viel ist zu viel?

Die Salzaufnahme ist in den Vereinigten Staaten zu einem wichtigen Gesundheitsproblem geworden. Eine Reihe von Studien haben behauptet, zu viel Salz in der Ernährung könnte das Risiko einer schweren Erkrankung wie Herzkrankheiten und Schlaganfällen erhöhen, was zu Empfehlungen zur Senkung der Salzaufnahme führte. Aber wie viel ist "zu viel", wenn es um Salzkonsum geht?

Die Ernährungsrichtlinien für Amerikaner empfehlen, dass Erwachsene weniger als 2.300 Milligramm Natrium jeden Tag verbrauchen – das entspricht ungefähr 1 Teelöffel Salz – als Teil einer gesunden Diät.

Ein Bericht der Anfang dieses Jahres veröffentlichten CDC-Studie stellte jedoch fest, dass rund 90 Prozent der Erwachsenen und Kinder in den USA mehr als die empfohlene Natriumaufnahme zu sich nehmen, wobei die meisten Erwachsenen täglich mehr als 3.400 Milligramm konsumieren.

CDC-Direktor Dr. Tom Frieden brandmarkte die Befunde des Berichts als "alarmierend" und wies darauf hin, dass mehr getan werden müsse, um die Salzaufnahme der Amerikaner zu reduzieren und "Leben zu retten".

Und es scheint, dass die U.S. Food and Drug Administration (FDA) zustimmt; Anfang des Monats veröffentlichte die Organisation einen Richtlinienentwurf für die Reduzierung von Natrium in verarbeiteten Lebensmitteln, die rund 75 Prozent des gesamten Salzverbrauchs ausmachen.

Ziel dieser Richtlinien ist es, die Salzaufnahme bei den Verbrauchern auf das empfohlene Niveau von 2.300 Milligramm täglich zu senken, um die mit dem hohen Salzkonsum verbundenen Gesundheitsrisiken zu verringern.

Einige Forscher vermuten jedoch, dass ein solches Niveau zu niedrig ist. Einige sagen sogar, dass der Verzehr von Salz in solch geringen Mengen sogar mehr Schaden als Nutzen anrichten kann.

Salzaufnahme: Die Vorteile und Risiken

Laut der American Heart Association (AHA) stammen rund 90 Prozent der Natriumaufnahme der Amerikaner aus Natriumchlorid, das in Speisesalz enthalten ist und oft verarbeiteten Lebensmitteln zur Konservierung und zum Geschmack hinzugefügt wird.

Wie viel Natrium ist in deinem Essen?

• Eine einzelne Scheibe Brot enthält irgendwo zwischen 80-230 Milligramm Natrium
• Einige Frühstückszerealien können bis zu 300 Milligramm Natrium enthalten, bevor Milch hinzugefügt wird
• Eine Scheibe Tiefkühlpizza kann 370 bis 730 Milligramm Natrium enthalten.

Erfahren Sie mehr über Salz

Es ist bekannt, dass der Körper etwas Salz braucht; Es ist wichtig für die Funktion von Nerven und Muskeln und hilft dabei, Körperflüssigkeiten zu regulieren.

Eine Studie, die letztes Jahr in der Fachzeitschrift veröffentlicht wurde, legte sogar nahe, dass Salzkonsum schädliche Bakterien abwehren und das Infektionsrisiko verringern kann.

Zahlreiche Studien haben jedoch gezeigt, dass der Verzehr von zu viel Salz das Risiko ernster Gesundheitsprobleme erhöhen kann, insbesondere in Bezug auf die kardiovaskuläre Gesundheit, wobei die Forschung eine hohe Salzaufnahme mit Bluthochdruck, Schlaganfällen und Herzerkrankungen in Verbindung bringt.

Eine Studie, die Anfang dieses Jahres veröffentlicht wurde, deutete auch an, dass eine salzreiche Diät Leberschäden verursachen könnte, während eine andere Studie eine hohe Salzaufnahme mit einem erhöhten Risiko für Multiple Sklerose (MS) in Verbindung brachte.

Die Grundlage, auf der hohe Salzaufnahme Körperverletzung verursachen kann, ist eine machbare; Zu viel Salz kann dazu führen, dass der Körper Wasser speichert, was das Herz und die Blutgefäße zusätzlich belasten kann, den Blutdruck erhöht und das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht.

Aber an welchem ​​Punkt hört die Salzzufuhr auf zu helfen und beginnt unsere Gesundheit zu behindern? Dies bleibt ein Thema der Debatte.

Sind die aktuellen Salzaufnahmeempfehlungen zu niedrig?

Während aktuelle Richtlinien empfehlen, weniger 2.300 Milligramm Natrium täglich zu verbrauchen, schlug eine Studie, die vom letzten Monat berichtet wurde vor, dass sogar 3.000 Milligramme Natrium täglich zu wenig sein und Gesundheit gefährden könnten.

Die Studie wurde von Forschern der McMaster University in Kanada durchgeführt und ergab, dass Erwachsene, die weniger als 3.000 Milligramm Salz pro Tag zu sich nehmen, ein höheres Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und vorzeitigem Tod haben als Menschen mit einer durchschnittlichen Natriumaufnahme.

Darüber hinaus stellte das Team die gesundheitlichen Risiken einer hohen Salzaufnahme in Frage und stellte fest, dass nur Erwachsene, die bereits einen hohen Blutdruck hatten, ein höheres Risiko für Herzerkrankungen und Schlaganfälle mit hohem Salzkonsum hatten – definiert als 6.000 Milligramm täglich.

"Während unsere Daten zeigen, wie wichtig es ist, die hohe Salzaufnahme bei Patienten mit Bluthochdruck zu reduzieren, unterstützt sie nicht die Senkung der Salzaufnahme auf ein niedriges Niveau", erklärte Studienleiter Andrew Mente von der Michael G. DeGroote School of Medicine von McMaster.

Dies ist nicht die erste Studie, die die aktuellen Salzaufnahme-Richtlinien in Frage stellt; Eine Studie von Michael H. Alderman vom Albert-Einstein-College für Medizin in New York aus dem Jahr 2014 ergab, dass eine Reduzierung der Salzaufnahme auf weniger als 2.500 Milligramm pro Tag nicht mit einem geringeren Gesundheitsrisiko verbunden ist.

"Die Wissenschaft ist klar – reduzierendes Salz senkt den Blutdruck"

Trotz dieser Befunde kommt die FDA zu dem Schluss, dass es eine "überwältigende Menge wissenschaftlicher Beweise" gibt, dass eine Reduzierung der täglichen Natriumaufnahme auf weniger als 2.300 Milligramm die Gesundheitsrisiken einer salzreichen Diät verhindern kann.

"Experten des Institute of Medicine sind zu dem Schluss gekommen, dass die Reduzierung der Natriumaufnahme auf 2.300 Milligramm pro Tag den Amerikanern helfen kann, ihren Blutdruck zu senken und Hunderttausende vorzeitige Krankheiten und Todesfälle zu verhindern", erklärt Susan Mayne, Ph.D., Direktorin von das FDA-Zentrum für Lebensmittelsicherheit und angewandte Ernährung.

Darüber hinaus weist die Organisation auf frühere Studien hin, die eine Verringerung der Natriumaufnahme in den USA um rund 40 Prozent in den nächsten zehn Jahren vorgeschlagen haben. Dadurch könnten rund 500.000 Menschenleben gerettet und die Gesundheitskosten um etwa 100 Milliarden Dollar gesenkt werden.

Die CDC entspricht der Ansicht der FDA zur Reduzierung der Salzaufnahme. "Die Wissenschaft ist klar – die Reduzierung von Salz senkt den Blutdruck", sagt Dr. Frieden, "und Bluthochdruck ist ein wesentlicher Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen."

Zu Anfang dieses Monats sprach Dr.Frieden räumte ein, dass es eine Reihe von Forschern gibt, die der Meinung sind, dass die Verringerung der Salzaufnahme die Gesundheitsergebnisse verbessert, aber er behauptet, dass die Studien, die sie zitieren, "fatale Fehler" haben.

Dr. Frieden, die Ernährungswissenschaftlerin Cheryl Anderson, Mitglied des Beratungsgremiums für diätetische Richtlinien 2015, erklärte, dass viele der Studien, in denen die negativen Auswirkungen von salzarmen Diäten genannt werden, nur eine kleine Anzahl von Urinproben verwendet haben, um ihre zu erreichen Schlussfolgerungen, was bedeutet, dass die Ergebnisse irreführend sein könnten.

Darüber hinaus sagte Anderson, einige dieser Studien könnten "umgekehrte Kausalität" unterliegen, wobei anstelle von salzarmen Diäten, die Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachen, es sein könnte, dass solche Krankheiten dazu führen, dass Menschen salzarme Diäten konsumieren.

Weitere Untersuchungen zum Salzverbrauch sind erforderlich

Während es scheint, dass viele Gesundheitsexperten staatliche Strategien unterstützen, um die Salzaufnahme in der Bevölkerung zu reduzieren, sagen andere, dass mehr Forschung über die langfristigen gesundheitlichen Auswirkungen von salzarmen Diäten durchgeführt werden sollte, bevor Empfehlungen ausgesprochen werden.

Darüber hinaus glauben viele Forscher und Organisationen – einschließlich der Grocery Manufacturers Association (GMA) -, dass weitere Forschung erforderlich ist, um die genaue Salzaufnahme zu bestimmen, die für die Gesundheit am vorteilhaftesten ist.

"Wie andere innerhalb und außerhalb der Regierung glauben wir, dass zusätzliche Arbeit erforderlich ist, um den akzeptablen Bereich der Natriumaufnahme für optimale Gesundheit zu bestimmen", sagt Leon Bruner, Chief Science Officer der GMA.

"Diese Bewertung sollte Untersuchungen umfassen, die auf Gesundheitsrisiken für Menschen hinweisen, die zu viel Natrium konsumieren, sowie auf Gesundheitsrisiken durch zu wenig Natriumkonsum."

Basierend auf den aktuellen Erkenntnissen scheint es, als ob die aktuellen Ernährungsrichtlinien für die Salzaufnahme der beste Weg sind, die Gesundheitsrisiken zu reduzieren, die mit hohem Salzkonsum verbunden sind.

Ob sich solche Empfehlungen jemals als falsch erweisen werden, bleibt abzuwarten.