Intermittierendes Fasten wird immer beliebter bei Menschen, die zusätzliche Kilos abbauen und ein gesundes Gewicht beibehalten möchten. Die Forscher argumentieren, dass diese Art der Ernährung Alterung und Krankheit verlangsamen kann.
Beim intermittierenden Fasten geschieht im Wesentlichen, dass eine Energiequelle – die die Ansammlung von Körperfett erleichtern kann – für eine andere ausgetauscht wird.
Unsere Körper laufen auf Glukose oder einfachem Zucker, aber wenn wir für einen längeren Zeitraum fasten, wird diese Energiequelle nicht verfügbar.
Unser System muss eine andere Art von "Treibstoff" identifizieren. Dann beginnt der Körper bestimmte Arten von Körperfett in Fettsäuren umzuwandeln, die leicht vom Blut aufgenommen werden.
Fettsäuren wiederum produzieren Moleküle, Ketone genannt, die der Körper als neue Energiequelle nutzt.
Stephen Anton, ein Forscher am medizinischen College der Universität von Florida in Gainesville, nennt diesen Prozess "den metabolischen Schalter umdrehen".
"Dieser Schalter", erklärt Anton, "kann nach einer gewissen Zeit des Fastens passieren. Es ist eine Abstufung, in der sich der Stoffwechsel im Laufe der Zeit verschiebt, um immer höhere Mengen an Ketonen für die Energie zu verwenden."
Er und sein Team waren interessiert daran, mehr darüber zu erfahren, wie dieser Wechsel stattfindet, und ob neben dem Gewichtsmanagement auch andere gesundheitliche Vorteile erzielt werden können.
Zu diesem Zweck haben sie zahlreiche aktuelle Studien über die Mechanismen und Vorteile von intermittierendem Fasten rezensiert.
Der Bericht des Teams, der in der Zeitschrift veröffentlicht wurde, legt nahe, dass intermittierendes Fasten gesünder sein kann als andere Ernährungsstrategien, da Ketone die Zellen weniger belasten als die Nebenprodukte anderer Diäten.
Signifikanter Gewichtsverlust unabhängig vom Stil
Anton und seine Kollegen erklären, dass der Wechsel in der Regel nach 8-12 Stunden des Fastens beginnt, obwohl im Falle von Personen, die intermittierendes Fasten praktizieren, die Fastenstrategien variieren.
Die Forscher konzentrierten sich auf die zwei häufigsten Arten von intermittierenden Fastenkost, von denen die erste auf Zeitbeschränkungen für das Essen basiert.
Darin kann der Diätetiker für eine Anzahl von Stunden pro Tag – zum Beispiel 16 Stunden – fasten, während er erlaubt, etwas zu essen, das er über die restlichen Stunden gerne hätte.
Bei der zweiten Art des intermittierenden Fastens können Diätetiker entscheiden, sich an Tagen mit totalem Fasten zu abwechseln, mit Tagen, an denen kein Essen mehr verboten ist.
Oder sie wechseln einfach Tage des frugalen Essens ab – wenn sich die Individuen auf Nahrungsmittel beschränken, die insgesamt nur etwa 500 Kalorien ausmachen – mit Tagen ohne Einschränkung des Essens oder "Tagen zum Schlemmen". "Natürlich", bemerkt Anton, "empfehlen wir gesundes Essen [während der Schlemmerei]."
Die Überprüfung vorhandener Studien durch das Team ergab, dass jede Art von intermittierender Fastenkost mit einem signifikanten Gewichtsverlust verbunden ist.
In allen 10 klinischen Studien, in denen die Auswirkungen des Fastens am zweiten Tag bewertet wurden, zeigten die Ergebnisse abschließend, dass diese Strategie wirksam war, wenn zusätzliche Kilos abgenommen werden mussten. Und, 3 der 4 Studien, die sich auf die eingeschränkte Art des intermittierenden Fastens konzentrierten, hatten ähnliche Ergebnisse.
"Es geht mir also nicht darum, ob es zur Fettverbrennung führt", sagt Anton. Interessanter und wichtiger ist, welche Art von Gewebe durch intermittierendes Fasten verloren geht.
Zusätzliche potenzielle gesundheitliche Vorteile
Die meisten der von Anton und Team überprüften Studien zeigten, dass während die Teilnehmer Körperfett verloren, keine signifikante Menge an magerem Gewebe – welches Organgewebe, Muskelgewebe und Knochengewebe umfasst – verloren ging.
Dies ist wichtig, da mageres Gewebe unseren Körper in die Lage versetzt, gut zu funktionieren, und andere Arten von Diätstrategien, so Anton, zu einem signifikanten Verlust von Fett und magerem Gewebe führen, was langfristig die Gesundheit beeinträchtigen kann.
Studien über die Auswirkungen des Übergangs von Glucose-getriebener Energie zu Keton-getriebener Energie bei Nagern und anderen Tieren legen nahe, dass intermittierendes Fasten auch andere gesundheitliche Vorteile haben könnte, sagen die Wissenschaftler.
Die Forscher sagen, dass es helfen könnte, die Lebensdauer zu verlängern, die Funktionsweise von Stoffwechselprozessen zu verbessern, die kognitive Funktion zu schützen, die körperliche Leistungsfähigkeit zu steigern, schädliche Entzündungsherde zu reduzieren und vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu schützen.
"Eine wichtige Erkenntnis ist, dass wir alle in der Lage sind, unseren Stoffwechsel von der Glukose auf die Ketonverwertung umzustellen. Und dieser Wechsel hat das Potenzial, neben der positiven Veränderung der Körperzusammensetzung auch einen tiefgreifenden gesundheitlichen Nutzen für uns zu haben."
Stephen Anton
Dennoch warnen die Autoren davor, intermittierend zu fasten, ohne vorher den Rat eines Arztes eingeholt zu haben. Dieser Diät-Stil mag nicht für alle gleichermaßen vorteilhaft sein, und in manchen Fällen könnte er mehr schaden als nützen, warnt er.
